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Fessenheim wird mit mangelhaften Schweißnähten betrieben Aktionsbündnis News
Veröffentlicht von Administrator (admin) am 18.09.2019
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Von Bärbel Nückles

Wie sicher ist Fessenheim? Foto: Patrick Seeger

Die Serie an Problemen mit dem Atomkraftwerk Fessenheim reißt nicht ab: Nun sind nicht vorschriftsgemäß ausgeführte Schweißnähte in zentralen Bausteinen der Anlage bekannt geworden. Der Betreiber sieht kein Sicherheitsrisiko.

Der französische Stromkonzern Electricité de France (EDF) hat Herstellungsmängel an sechs Reaktoren in Frankreich öffentlich gemacht, darunter auch Reaktor 2 des Akw Fessenheim. In Frage stehen die Schweißnähte von 16 Dampferzeugern. Dies geht aus einer Mitteilung des Konzerns vom Mittwoch hervor.

Nach einer Prüfung der betroffenen Komponenten gemeinsam mit deren Hersteller Framatome ist man bei EDF allerdings der Ansicht, "die festgestellten Abweichungen stellen eine Nutzung des Materials nicht in Frage". EDF sieht demnach kein Sicherheitsrisiko. Fragt sich, ob die französische Atomaufsicht (ASN), die vergangene Woche informiert wurde, derselben Ansicht ist.

Alle drei Dampferzeuger können betroffen sein

Deren Sprecherin bestätigte auf Anfrage der Badischen Zeitung am Mittwoch, dass alle drei in Reaktor 2 des Akw Fessenheim eingebauten Dampferzeuger grundsätzlich von den durch EDF angezeigten Fehlern betroffen sein könnten.

Genauer: Die "thermische Bearbeitung" der Schweißnähte soll nicht vorschriftsgemäß ausgeführt worden sein. In der Fachsprache spricht man hier von "Spannungsarmglühen", was bedeutet, dass die Schweißnähte bei hohen Temperaturen bearbeitet werden. Auf diese Weise soll Spannung im Material abgebaut und die Stabilität erhöht werden.

Wurden die mechanischen Eigenschaften beeinträchtigt?

Einem Papier des französischen Forschungsinstituts für nukleare Sicherheit (IRSN) ist zu entnehmen, das von Framatome angewandte Verfahren habe keine homogene Temperatureinwirkung auf die Komponenten erlaubt. Es sei zu prüfen, ob die mechanischen Eigenschaften des Materials beeinträchtigt worden seien – was dann sicherheitsrelevant wäre.

Der Stromkonzern selbst hat zusammen mit dem Hersteller Framatome die Mängel festgestellt und untersucht – ein Verfahren, das Framatome bereits seit 2008 anwendet. Aber erst jetzt sind anscheinend Zweifel daran aufgekommen. Die ASN will jedenfalls noch diese Woche den Problemen bei Framatome am Standort in Saint Marcel südlich von Dijon auf den Grund gehen.

Einer der fraglichen Dampferzeuger aus Fessenheim 2 war im übrigen Grund für dessen Abschaltung für fast zwei Jahren zwischen 2016 und 2018. In der Reaktorschmiede Le Creusot war es bereits zu Fehlern gekommen. Die Atomaufsicht hatte ihn letztlich als sicher bewertet und die Inbetriebnahme im März 2018 genehmigt.

Zuletzt geändert am: 18.09.2019 um 13:22:02

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