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Aus für Fessenheim schon wieder verschoben Aktionsbündnis News
Veröffentlicht von Administrator (admin) am 10.11.2017
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Atomkraftwerk Fessenheim Foto: AFP

 

Das umstrittene Atomkraftwerk im Elsass soll zwei Jahre länger am Netz bleiben als angekündigt: Nach den neuen Plänen der französischen Regierung bis 2022. Aber stimmt das? Der Termin wird nicht zum ersten Mal verschoben.

Die französische Regierung hat das Ende für das Atomkraftwerk Fessenheim erneut verschoben. Nach den neuen Plänen der Regierung steht als Datum für die Außerbetriebnahme das Jahr 2022 im Raum. Zuletzt war stets von 2020 die Rede.

Die französische Regierung hat sich von ihrem Ziel verabschiedet, den Anteil des Atomstroms am Energiemix des Landes bis 2025 von derzeit 75 auf 50 Prozent zu senken. Dieser Wert wurde vor gerade einmal zwei Jahren noch von der damaligen sozialistischen Regierung in einem neuen Energiegesetz festgeschrieben.

Fessenheim soll in Macrons Amtszeit stillgelegt werden


Das Ziel sei nicht zu erfüllen, erklärte Umweltminister Nicolas Hulot jetzt. Es werde "schwer sein, das Datum 2025 einzuhalten – es sei denn, wir steigern die Stromproduktion durch fossile Brennstoffe. In dem Fall müssten wir sogar neue thermische Kraftwerke in Betrieb nehmen", erklärte Hulot. Das aber sei mit den Klimazielen seines Landes nicht zu vereinbaren. Der Grüne fügte hinzu, viele Leute hätten "gewusst, dass das Ziel 2025 nicht erreichbar ist". Unmittelbar vor seiner Wahl hatte Präsident Emmanuel Macron im Frühjahr freilich noch erklärt: "Ich schließe mich dem Ziel von 50 Prozent im Jahr 2025 an."

Das Aus von Fessenheim, dem ältesten französischen Atomkraftwerk, ist unmittelbar mit dem Energiegesetz verknüpft. Laut diesem geht Fessenheim vom Netz, sobald ein Kraftwerksneubau in Flamanville in der Normandie in Betrieb geht. Das ist für das Jahr 2020 vorgesehen. Diese Kopplung gibt Hulot auf. Stattdessen kündigte er an, Fessenheim werde "noch während der präsidialen Amtszeit" Macrons stillgelegt. Diese endet 2022.

Das Netzwerk "Sortir du nucléraire" (Aussteigen aus der Atomkraft) erinnerte daran, dass Macrons Vorgänger François Hollande 2012 das gleiche Versprechen gegeben habe. Zudem müsse Frankreich 16 weitere Reaktoren stilllegen, wenn sich der Atomstromanteil auf die Hälfte senken soll. Dafür gebe es keinen Plan.

Scharfe Kritik an der Kehrtwende kam vom grünen Abgeordneten Yannick Jadot. "Es fehlt in diesem Land an politischen Mut gegenüber der Atomindustrie." Hulot mache sich zu ihrem Sprecher, übernehme er doch einen Bericht des Stromnetzbetreibers RTE. Dieser kommt zum Schluss, dass Frankreich vier Kohlekraftwerke behalten und 20 neue Gasturbinen bauen müsste, um die Senkung der Atomstromproduktion von 75 auf 50 Prozent zu kompensieren. "In Wahrheit ist Frankreich bei der Umstellung auf die erneuerbaren Energien mehr als alle anderen Länder im Rückstand", erklärte Jadot.

Zuletzt geändert am: 10.11.2017 um 08:42:29

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