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Fessenheim-Kommission tagt öffentlich. Viele Worte, wenig Neues Aktionsbündnis News
Veröffentlicht von Administrator (admin) am 01.07.2016
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Am Montagabend tagte die Überwachungskommission des elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim erstmals öffentlich. Die entscheidende Frage blieb auch nach vier Stunden unbeantwortet.

Viele deutsche und französische Atomkraftgegner waren in die Festhalle in Fessenheim gekommen, um sich erstmals öffentlich über den Zustand des ältesten französischen Atomkraftwerks zu informieren und Fragen zu stellen. Zeitgleich demonstrierten im Ort einige Dutzend Mitarbeiter für den Erhalt des AKW. Die Sicherheitsvorkehrungen waren hoch, zu Zwischenfällen kam es aber nicht.

Mit Spannung erwartet wurden die Ausführungen der Betreiberin Électricité de France (EdF) und der französischen Atomaufsichtsbehörde ASN zu einem Störfall im April 2014. Damals war es zu einem Wassereinbruch im Reaktor gekommen, eine Notabschaltung mit Hilfe von Bor war die Folge. Seit dem Zwischenfall stehen Zweifel im Raum, ob die Betreiberin Électricité de France (EdF) Block 1 des Reaktors vollständig unter Kontrolle hatte.

Betreiber stellt Störfall erneut als harmlos dar

Der EdF-Vertreter referierte über die guten Sicherheitsstandards sowie große Investitionen, die weiterhin getätigt würden. Er stellte die Störung vor zwei Jahren erneut als eher harmlos dar. Ein deutscher Atomexperte hatte sie im Nachhinein sehr kritisch gesehen, zumal der Reaktor damals mit Hilfe von chemischen Stoffen abgeschaltet wurde.

Walter Glöckler vom Umweltministerium in Stuttgart kam zu der Einschätzung, dass der Vorfall eine Störung, aber kein schwerwiegender Störfall gewesen sei. Trotzdem gebe es Schwachstellen. Glöckler plädierte deshalb dafür, das Kraftwerk möglichst schnell abzuschalten. Das fordern deutsche Politiker und Umweltverbände am Oberrhein seit langem.

Atomkraftgegnerin Ilse Martin ärgerte sich nach der Veranstaltung darüber, dass "viel zu vielen Menschen das Wort abgeschnitten wurde", oder sie gar nicht drangekommen seien. Außerdem blieb die entscheidende Frage am Ende weiterhin unbeantwortet: Wann die von Präsident Hollande versprochene Schließung Fessenheims eingeleitet wird.

Wird die Stilllegung wie versprochen eingeleitet?

Bis Ende des Monats sollte der AKW-Betreiber damit eigentlich beginnen, doch ob er das tut, blieb auch am Ende der vierstündigen Veranstaltung weiter unklar. Nach französischen Medienberichten gibt es offenbar Meinungsverschiedenheiten zwischen der EdF und der Regierung über Entschädigungszahlungen."Das kommt natürlich alles beängstigend nah an den Wahlkampf", zeigte sich die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer beunruhigt.

Derzeit ist Reaktor 2 des Atomkraftwerks stillgelegt. Die Atomaufsicht ASN will nun Unregelmäßigkeiten am Dampferzeuger des Reaktors untersuchen. Voraussichtlich soll diese Prüfung, an der über 2.000 Menschen beteiligt sind, mehrere Wochen andauern.

Die Überwachungskommission CLIS tagt zweimal im Jahr. Dass die Tagung nun erstmals öffentlich stattfand, macht das neue französische Energiegesetz möglich. Der Sprecher der französischen Umweltverbände, Jean-Paul Lacôte, hatte sich dafür eingesetzt. Sein Antrag, bei der Sitzung die bevorstehenden Etappen der Stilllegung des Atomkraftwerks vorzustellen, wurde jedoch abgelehnt. Öffentliche CLIS-Tagungen soll es nun einmal pro Jahr geben.

Zuletzt geändert am: 01.07.2016 um 08:09:16

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