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Fessenheim Streik: CGT für Kohle, Atomkraft und EDF-Geld? Aktionsbündnis News
Veröffentlicht von Administrator (admin) am 14.09.2016
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Französischen Gewerkschaft CGT - EdF-Geld - Atomenergie & das AKW Fessenheim



CGT für Kohle, Atomkraft und EDF-Geld?

Französische Gewerkschaften haben für heute(14.9.16) zum Protest gegen die geplante Stilllegung des Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim aufgerufen. Ein Teil der Belegschaft wird vor dem Akw-Gelände demonstrieren.

Gegen die Entscheidung, das altersschwache Atomkraftwerk Fessenheim abzuschalten entbrennt heftiger Widerstand. Rechtskonservative Politiker und die kommunistische Gewerkschaft CGT wollen die atomare Gefahrzeitverlängerung. Die Gewerkschaften befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen. Von Sicherheitsrisiken und den Chancen für wesentlich mehr Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien wollen sie nichts wissen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat rund 350.000 Menschen Arbeit gebracht.

Nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer geht es der CGT nicht alleine um die Arbeitsplätze (was nachvollziehbar wäre) sondern auch um die gigantischen Summen mit denen der Atomkonzern EdF einige Gewerkschaften seit vielen Jahren schmiert. Diese "andere ökonomische Seite" des Streiks wird leider nicht öffentlich diskutiert.

„So zahlt der Konzern seit 1946 jedes Jahr ein Prozent seines Umsatzes an die Sozialkasse CCAS. Diese hat rund 3700 Beschäftigte und besitzt Ferienzentren, Sanatorien und Restaurants, in denen sich EdF-Mitarbeiter mit ihren Angehörigen für wenig Geld verwöhnen lassen können. Zudem ist die CCAS eng mit der mächtigen, kommunistisch orientierten Gewerkschaft CGT verflochten. Mithilfe der einprozentigen Abgabe hat sich EdF über Jahrzehnte das Wohlwollen der Gewerkschaft erkauft", sagt ein Branchenkenner. Vor allem diesen Geldern sei es zu verdanken, dass die Kommunistische Partei Frankreichs noch existiere.“ berichtet die Zeit Quelle

Auch brandeins zeigt diese Verfilzung und ökonomische Abhängigkeit auf: „Ein unbestimmter Teil der jährlichen Zuwendungen für die Sozialkassen blieb über die Jahrzehnte auch im gewerkschaftlichen Filz hängen. Zum populären politischen Gemeingut in Paris gehört die These, dass es die Kommunistische Partei ohne verdeckte Transfers aus der CCAS nicht mehr gäbe. Aber daran störte sich in Frankreich kaum jemand, schon gar nicht die EdF-Führung, sicherte die CGT doch dauerhaft innerbetrieblichen Frieden und damit konstanten Energiefluss in einem Land, das durch fast jede größere Berufsgruppe, von den Bauern über die Fischer bis hin zu den Lehrern und Schaffnern, in regelmäßigen Abständen lahmgelegt wird."
Quelle

Das undemokratische „atomare Dorf“ gibt es nicht nur in Japan sondern auch in Frankreich. An der Spitze stehen die EDF und AREVA. Die bilden eine dauerhafte Atomallianz aus Parteien, Regierung und Medien. Technokraten aus diesem atomaren Dorf halten die gut dotierten Posten in den staatlichen Aufsichtsgremien und der Nuklearwirtschaft besetzt. Es ist traurig, dass gerade einige Gewerkschaften aus der strukturkonservativen Linken in Frankreich ein zentraler Teil des undemokratischen „atomaren Dorfes“ sind.

Die Ausbeutung und radiologische Belastung
der Leiharbeiter in den französischen AKW konnten die handzahmen Gewerkschaften bisher nicht abstellen. Und der EDF-Geldsegen sorgt dafür, dass die Arbeitnehmerorganisationen nicht sehen, dass alternative Energien und Energiesparen viel mehr Arbeitsplätze schaffen als die Atomwirtschaft. Frankreich hat mit dem sonnigheißen Süden und den windiglangen Küsten die besten Voraussetzungen für eine Energiewende. Das bringt Energie, das schafft Arbeit Es ist erfreulich, dass zumindest in Deutschland Gewerkschaften und Umweltbewegung gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft ohne Atomkraftwerke streiten und auch bei einigen französischen Gewerkschaften zeigt sich ein Umdenken.
Der jetzige, rückwärtsgewandte Streik für Atom & Kohle, um veraltete und gefährliche Energieformen in Frankreich zeigt, dass auch linke Gewerkschaften strukturkonservativ sein können.

Axel Mayer BUND-Geschäftsführer

Nachtrag:
Bei einem Jahresumsatz der EDF von 73 Milliarden Euro (Die Zeit) wäre ein Prozent eine ungeheure (selbst für einen AKW-Gegner beinah unvorstellbare) Summe. Es wäre gut und wichtig, wenn Journalisten einmal die Angaben von brandeins und von Der Zeit überprüfen würden...
Axel Mayer

Zuletzt geändert am: 14.09.2016 um 10:21:04

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