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Tausende demonstrieren für die Abschaltung von Fessenheim Aktionsbündnis News
Veröffentlicht von Administrator (admin) am 27.04.2015
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Bis Ende 2017 soll das Akw Fessenheim vom Netz gehen. Das hat Frankreichs Staatspräsident Hollande versprochen. Daran erinnerten am Sonntag über 3000 Demonstranten.

FESSENHEIM. Einfach war es nicht, zur Kundgebung vor dem Tor des Atomkraftwerks in Fessenheim vorzudringen: Busse aus Deutschland, die den Weg über Breisach gewählt hatten, wurden von französischer Gendarmerie auf einen großen Umweg geschickt. Denn die Straße entlang des Werks war am Sonntag auf beiden Seiten weiträumig gesperrt. Dennoch fanden 3000 bis 4000 Demonstranten den Weg zur Protestveranstaltung, in der aus Anlass des Jahrestags der Tschernobyl-Katastrophe die Anschaltung des Akw gefordert wurde.

Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat versprochen, bis zum Ende seiner Amtszeit werde Fessenheim vom Netz gehen. "Wenn er bei der Wahl 2017 die Stimmen der Grünen haben will, muss er sein Versprechen erfüllen". Denis Baupin, der dies am Sonntag erklärte, ist ein prominenter Grüner in Frankreich. Er vertritt die Partei in der Nationalversammlung und ist einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Parlaments. Mit der Schärpe des Abgeordneten trat er als Redner bei der Kundgebung auf. "Es ist ja aber auch legitim, sich um die Mitarbeiter des Akw zu kümmern und zu fragen, was aus ihnen wird", sagte er.

Rebecca Harms, Europaabgeordnete der Grünen, verwies auf das Akw Stade in Niedersachsen, das gerade abgebaut wird: Die Mitarbeiter dort hätten auch nach dem Abschalten genügend zu tun und seien nicht arbeitslos geworden. Ebenso wenig werde das Elsass zur Epoche der Kerzen und Laternen zurückkehren, wenn beide Blöcke in Fessenheim ruhten. Es bedürfe aber, so der Schweizer Nationalrat Rudi Rechsteiner, der verstärkten Mobilisierung der Akw-Gegner einerseits und des politischen Drucks andererseits, um die Abschaltung durchzusetzen. "Die Wahrscheinlichkeit von Unfällen steigt von Tag zu Tag", sagte er. Wer wie die Menschen im Dreiländereck zwischen mehreren Reaktoren in Frankreich und der Schweiz wohne, fühle sich wie ein Todeskandidat in der Todeszelle, der seinen Hinrichtungstermin noch nicht kenne.

Baupin sagte, bisher habe man die Franzosen belogen und ihnen erklärt, Atom sei sicher, billig und garantiere die Unabhängigkeit Frankreichs in Sachen Energie. Doch nichts davon stimme. Gerade erst seien im noch in Bau befindlichen EPR-Atomreaktor in Flamanville in der Normandie Risse im Reaktordruckbehälter entdeckt worden. Wenn Flamanville ans Netz geht, sollte im Gegenzug Fessenheim abgeschaltet werden – doch nun ist klar, dass der neue Reaktor erst weit nach den französischen Präsidentschaftswahlen 2017 fertig wird. Deshalb müsse Hollande jetzt unabhängig von diesem Junktim entscheiden, so Baupin, dass Fessenheim abgeschaltet wird.

Zuletzt geändert am: 27.04.2015 um 18:15:16

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